Hallo liebe Leser:innen, schön, dass ihr euch wieder so
zahlreich versammelt habt. Heute geht’s um
ein Thema, das viele von uns irgendwie berührt – sei es durch Filme, Bücher
oder eigene Gedanken.
Ja, ihr habt richtig gehört/gelesen: Gedanken. Denn mal ganz ehrlich, wer hat nicht schon mal als Kind bei Familienstreits gedacht: „Okay, ich packe meine Barbies oder den Teddy und lasse mich adoptieren! Am besten von Oma, die gibt mir immer Schokolade.“
Aber im Ernst:
Adoption ist mehr als eine Notlösung für pubertierende Drama-Queens oder
Prinzen. Es ist ein komplexes, emotionales und unglaublich wichtiges Thema.
Und genau darum geht’s heute: Wie funktioniert Adoption in
Deutschland? Ab wann geht das? Was hat es mit Babyklappen auf sich? Und wie
geht es Adoptivkindern wirklich? Plus: Welche Promis waren adoptiert und haben
trotzdem (oder gerade deshalb) die Welt gerockt?
Und das Wichtigste, was hat das mit Hilde Kalweit zu tun,
denn ihr wisst ja, hier sind wir bei „Höre, was zu lesen ist“ und es geht um
das kommende Buch mit Erzählungen rund um den Kosmos unserer Hilde Kalweit in Berlin.
Los geht’s!
„Wie adoptiere ich
eigentlich ein Kind – und warum Oma leider nicht immer zählt“
Also, fangen wir vorn an. Adoptionen in Deutschland sind
möglich, sobald man … nun ja, erwachsen genug ist. Das Gesetz sagt:
Mindestalter 25 Jahre.
Ausnahme: Wenn ihr verheiratet seid, reicht auch ein
Partner:in über 25. Aber Achtung: Es geht nicht nur ums Alter. Das Jugendamt
prüft alles – vom Einkommen über die Wohnsituation bis zur Frage, ob ihr auch
mental bereit seid. Und nein, Oma kann nicht einfach mal so adoptieren, nur
weil sie die beste Marmeladenkuchen-Bäckerin der Welt ist. (seufz) Schade,
oder?
Der Prozess selbst ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Nach der Bewerbung beim Jugendamt folgen Gespräche, Workshops und eine
Pflegezeit als Testphase. Erst dann entscheidet ein Gericht. Und ja, das kann
Jahre dauern. Aber hey, Liebe braucht Zeit – oder so.
„Babyklappen – Die anonyme Tür ins Leben“
Jetzt zu den Babyklappen. Klingt erst einmal wie was aus einem
Sci-Fi-Film, oder? Tatsächlich gibt’s die in Deutschland seit dem Jahr 2000.
Die Erste wurde von einer katholischen Organisation in Hamburg installiert. Die
Idee: Mütter in Not können ihr Neugeborenes anonym abgeben, statt es
auszusetzen. Und wie oft passiert das? Laut aktuellen Zahlen sind es pro Jahr
etwa 10–20 Babys. Klingt wenig? Ist es auch. Seit 2014 gibt’s nämlich eine
Alternative: die vertrauliche Geburt. Da können Mütter im Krankenhaus entbinden,
bleiben anonym, aber das Kind kann später ihre Identität erfahren. Clever,
oder?
In manchen
Babyklappen liegt sogar ein Briefchen für die Eltern – mit Infos zur
Nachbetreuung. Denn auch anonyme Mütter haben oft Schuldgefühle.
„Adoptiert und dann? Von Glückskindern und Stolpersteinen“
Und wie geht’s den Kindern später? Studien zeigen: Viele
Adoptivkinder führen ein glückliches Leben, vor allem wenn sie früh in
liebevolle Familien kommen. Eine Langzeitstudie aus Neuseeland fand heraus,
dass Adoptierte ähnlich zufrieden sind wie leibliche Kinder.
ABER
(ja, es gibt ein
Aber): Je älter sie bei der Adoption sind, desto höher ist das Risiko für
psychische Herausforderungen. Wichtig ist auch, wie offen die Familie mit der
Adoption umgeht. Geheimniskrämerei? Schlechte Idee.
Hört gerne zu diesem Thema eine meiner ersten Geschichten im Podcast mit dem Titel „Geheimnisse“
„Zahlen, bitte! Von Adoptionsbooms und Rückgängen“
Wie viele Adoptionen gibt’s eigentlich? Laut Statistischem
Bundesamt waren es 2022 rund 3.800 Adoptionen – Tendenz sinkend. In den 90ern
lag die Zahl noch bei über 8.000! Warum? Weniger ungewollte Schwangerschaften
dank Aufklärung, mehr Akzeptanz für Alleinerziehende. Und ja, auch
Leihmutterschaft und Co. spielen eine Rolle.
Random Gedanke zwischendurch: Stellt euch vor, Adoption wäre
wie ein Spotify-Abo. „Ja, hallo, ich hätte gern ein Kind, 5 Jahre, mag Lego und
Katzen. Danke!“ Zum Glück ist die Realität viel menschlicher.
„Adoptiert und berühmt – Diese Promis rockten ohne Gene“
Und jetzt: Die Hollywood-Ecke! Wusstet ihr, dass Steve Jobs
adoptiert wurde? Ohne seine Adoptiveltern hätte es vielleicht nie das iPhone
gegeben. Oder Marilyn Monroe, die in Pflegefamilien aufwuchs.
Fiktives Highlight: Unser aller Lieblings-Zauberer Harry Potter! Der wurde quasi von den Dursleys adoptiert … und ihr wisst, wie das lief.
Also liebe Eltern:
Bitte keinen Besenschrank als Kinderzimmer.
„Warum Adoption mehr ist als ein Notnagel“
Zum Abschluss: Adoption ist kein Märchen, aber auch kein
Horrorfilm. Es ist ein Weg, der viel Liebe, Geduld und Mut braucht, von allen
Seiten. Und ja, manchmal wünscht man sich, Oma hätte einen adoptiert. Aber
vielleicht ist das Schönste an Familien ja, dass man sie sich nicht aussuchen
kann … außer man tut es eben doch.
Übrigens, unter uns, ich wollte auch gerne mehrfach
adoptiert werden und am liebsten von meiner geliebten OMI. Heute bin ich so gut
wie Komplettwaise und habe nur noch eine einzige Schwester, sonst keine
Verwandten, von wegen Familie. Aber sorgt euch nicht, ich habe viele treue
Freunde und Freundinnen.
Danke fürs Lesen! Und denkt dran: Egal, wie ihr in diese
Welt gekommen seid – ihr rockt sie! Bis zum nächsten Mal.
P.S. Alle Fakten sind nach bestem Wissen recherchiert, aber
falls ich doch mal danebenlag: Bitte schickt mir keine bösen E-Mails … oder
gebt mich zur Adoption frei. An Oma.
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