"Gentrifizierung in Berlin – Von Punks zu Pumpkin Spice Lattes"

 

Hallo und willkommen zu einer neuen Folge meines Blogs, der aktuell aus dem Kosmos der Hilde Kalweit berichtet, ohne zu viel vom kommenden Buch zu verraten. Also, schön, dass ihr euch wieder so zahlreich versammelt habt.


Um was geht es heute, oder besser, um was geht es in der Geschichte im Buch?

Es geht um Gentrifizierung – das große Monopoly-Spiel, bei dem niemand mehr aus der Gemeinschaftskasse etwas bekommt, sondern nur noch Rechnungen erhält. Los geht’s!“

 

Was zum Teufel ist Gentrifizierung?

 

„Gentrifizierung ist, wie dieser eine Kumpel, der zu jeder Party auftaucht, erst mal die Atmosphäre aufpeppt, aber dann die Playlist löscht und nur noch Banker einlädt. Klassischer Ablauf: Kreative ziehen in günstige Viertel, machen sie hip, Investoren riechen Geld, und plötzlich kostet der Döner 8 Euro – jetzt mit Avocado! Ergebnis? Alteingesessene Bewohner:innen werden verdrängt, und der Kiez schimmert in Rosa-Gold. Charmant, oder?“

 Nach ’89 war Ost-Berlin so günstig wie ein T-Shirt vom Flohmarkt. Künstler:innen und Hausbesetzer:innen zogen in Prenzlauer Berg & Co. – Aber! Ab den 2000ern kam der Wendepunkt: Die Stadt wurde zur Hipster-Magnetfolie. Hier die harten Fakten:

 Prenzlauer Berg: 2000 kostete die Miete hier 5€/m² – heute locker 15€! Die Geburtenrate? Höher als die Anzahl der Bio-Supermärkte. Wo einst Punks hausten, watscheln jetzt Designer-Kinderwagen.

 Kreuzberg: Legendäre Hausprojekte wie in SO36, zum Beispiel das das Georg von Rauch-Haus, das zwar nicht mehr besetzt ist, zum Glück aber immer noch in Selbstverwaltung. Andere Besetzerhäuser wurden zu Co-Working-Spaces oder Luxuswohnungen. Mieten stiegen um 120% seit 2010. Der einzige Widerstand? Die jährliche Critical Mass-Fahrraddemo – aber selbst die wird jetzt von E-Scootern blockiert.

 Neukölln: 2010: Shisha-Bars und 5€-Mieten. 2023: Latte Art und 20€/m². Der Bezirk ist so hip, dass sogar die Tauben Tattoos haben.“

  Zahlen, bitte! Der Mietendeckel und sein grandioses Scheitern

 2020 versuchte Berlin den Mietendeckel – die Miete sollte für 1,5 Millionen Wohnungen gedeckelt werden. Ergebnis? Ein juristisches Desaster! 2021 kippte das BVerfG das Gesetz, und die Mieten sprangen höher als ein Techno-Raver auf Molly. Folge: Nachzahlungen in Millionenhöhe. Danke, Merkel? Eher: Danke, Kapitalismus!“

 Die Bösewichte – Airbnb & Co.

 Airbnb: 20.000 Berliner Wohnungen sind Ferienbleiben – mehr als München und Hamburg zusammen!

 Fondskonzerne: Deutsche Wohnen & Co. besitzen 40% der Mietshäuser. Die Gewinnmarge? Höher als der Fernsehturm.

 Wir selbst: Ja, du! Wer schon mal einen 7€ Chai Latte im St. Oberholz getrunken hat, ist Teil des Problems. Sorry, not sorry.“

 Aber hey, nicht alles ist lost! Initiativen wie Deutsche Wohnen & Co. enteignen sammelten 2021 über 1 Million Unterschriften. Und in Friedrichshain kämpfen Anwohner:innen gegen die Mediaspree – das Milliardenprojekt, das anliegende Clubs plattmachen will oder schon kaputt gemacht hat. Moral der Geschichte: Berlin wehrt sich, so hart es kann. Ob’s reicht? Fragt die Mietenstatistik … oder euren Portemonnaies.“

 Danke fürs Lesen! Wenn ihr mehr über das kommende Buch oder die Themen darin erfahren wollt, abonniert mich –. Bis zum nächsten Mal: Bleibt laut, bleibt frech, und kauft nie einen Latte ohne Pfand!“

 https://creators.spotify.com/pod/show/bernd-kleber4/episodes/Im-Schoe-des-Refugiums-e328b1e

 

Fakten-Check:

Prenzlauer Bergs Mieten: Statista-Daten (2000 vs. 2023).

Volksentscheid Deutsche Wohnen: 1,4 Mio. Unterschriften (2021).

Airbnb-Zahlen: Inside Airbnb (2023).

 

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