"Lange nicht gehört!" 

 

Hey, liebe Leserrinnen und Leser, willkommen zurück zu „Hören, was zu lesen ist“! Ja, ich weiß – lange nichts von mir gehört. So ein Medienaccount ist ja wie ein Garten: Wenn man ihn nicht pflegt, wuchert das Unkraut, und die Nachbarn gucken komisch. Aber bevor ihr jetzt denkt, ich hätte euch vergessen: Ganz im Gegenteil! 

 

Zunächst mal ein fettes Danke an alle, die trotz Funkstille treu geblieben sind und sogar in meinem reichhaltigen Podcast-Archiv gestöbert haben. Ihr seid der Wahnsinn! Wirklich, es macht mich jedes Mal glücklich, wenn ich sehe, dass alte Folgen immer noch gehört werden. Vielleicht habt ihr euch ja gedacht: „Ach, der meldet sich schon irgendwann.“ Und voilà – hier bin ich wieder! 

 

Ich hatte in letzter Zeit einfach so viele Projekte am Laufen, dass ich für den Podcast leider nicht die Zeit gefunden habe, die er verdient. Aber das wird sich ändern! Heute starten wir wieder durch, mit frischen Geschichten, Gedanken und natürlich jeder Menge guter Laune. 

 

Bleibt also dran, macht es euch bequem, und lasst uns zusammen wieder durchstarten. Schön, dass ihr da seid! 

 

Heute tauchen wir ganz kurz ein in ein besonderes Kapitel der Berliner Geschichte – die Entstehung von Groß-Berlin im Jahr 1920.

 

Im Jahr 1920 wurde Berlin zu dem, was wir heute als Groß-Berlin kennen. Damals wurden viele umliegende Städte und Dörfer eingemeindet, darunter Charlottenburg, Schöneberg, Neukölln und Spandau. Was heute selbstverständliche Stadtteile sind, waren damals eigenständige Städte und Gemeinden, die plötzlich zu einem riesigen Ganzen wurden. Dadurch wuchs Berlin auf einen Schlag von knapp 2 Millionen auf über 3,8 Millionen Einwohner!

 

Ein Berliner Original, das in dieser Zeit besonders bekannt wurde, war Heinrich Zille. Geboren 1858 in Radeburg bei Dresden, zog er mit seiner Familie nach Berlin und verbrachte den größten Teil seines Lebens hier. Zille war nicht nur Fotograf, sondern vor allem als Zeichner und Maler bekannt. Berühmt wurde er durch seine liebevollen, aber auch kritischen Darstellungen des einfachen Berliner Volkslebens. Seine „Milljöhstudien“ zeigten die rauen Seiten der Stadt – die Arbeiter, die Hinterhöfe, die engen Mietskasernen. Zille gilt als Chronist des Berliner Alltagslebens und als ein Künstler, der die Seele Berlins in seinen Werken verewigte.

 

Wenn wir von Berlin und seiner literarischen Verewigung sprechen, gibt es viele Romane, die dieser Stadt huldigen. Alfred Döblins *"Berlin Alexanderplatz"* ist wohl einer der bekanntesten Romane, der die pulsierende Stadt und ihre sozialen Verhältnisse in den 1920er Jahren eindrucksvoll beschreibt. Auch Erich Kästners *"Fabian"* oder Hans Falladas *"Jeder stirbt für sich allein"* bringen die Vielschichtigkeit Berlins in verschiedenen Zeiten auf den Punkt.

 

Heute, über 100 Jahre nach der Gründung von Groß-Berlin, hat die Stadt fast 3,7 Millionen Einwohner. Die Bezirke, die besonders beliebt sind, haben sich im Laufe der Zeit verändert. Friedrichshain-Kreuzberg zieht mit seiner lebendigen Kulturszene viele junge Menschen an, Prenzlauer Berg ist für Familien attraktiv geworden, und in Charlottenburg findet man bis heute den Charme des alten West-Berlins. Und dann ist da natürlich noch Schöneberg, das nicht nur eine faszinierende Geschichte hat, sondern auch heute als einer der vielfältigsten Bezirke gilt.

 

Schöneberg wurde 1920 in Berlin eingemeindet, aber davor war es schon eine Stadt für sich. Hier lebten Künstler, Intellektuelle und die aufstrebende Mittelschicht. Das riesige Rathaus Schöneberg, das heute noch beeindruckt, wurde 1914 fertiggestellt – zu einer Zeit, als Schöneberg noch eigenständig war und sein Rathaus als Symbol für den Wohlstand und die Eigenständigkeit der Stadt galt.

 

Und dieses Rathaus ist auch geschichtsträchtig: Am 26. Juni 1963 hielt der damalige US-Präsident John F. Kennedy seine berühmte Rede mit den Worten „Ich bin ein Berliner“ genau hier, vor dem Schöneberger Rathaus. Dieser Moment ging in die Geschichte ein und machte Schöneberg für immer zu einem Symbol der Freiheit und des Kalten Krieges.

 

Also, Berlin ist und bleibt eine Stadt voller Geschichten – von den Anfängen Groß-Berlins bis hin zu den lebendigen Bezirken von heute. Ich hoffe, ihr habt Lust, noch tiefer in diese faszinierende Stadtgeschichte einzutauchen – und vielleicht ein bisschen auf Spurensuche zu gehen.

 

Und warum erzähle ich euch das?

Wo Ihr doch in der letzten Folge etwas

zum Thema Ostern gehört habt – und jetzt, oh, wie die Zeit verrennt, ist Weihnachten schon vorbei, und wir blicken aufs neue Jahr. Verrückt, oder? Es fühlt sich an, als hätte jemand die Zeit auf „Fast Forward“ geschaltet. 

 

Ich hoffe, ihr hattet alle einen großartigen Sommer – vielleicht sogar mit einer schönen Reise? Dass ihr gut durch den Herbst geschlittert seid – ohne allzu viele nasse Füße – und jetzt ein traumhaft schönes Weihnachtsfest hinter euch habt. Für das neue Jahr wünsche ich uns allen vor allem Frieden und glückliche Zeiten. 

 

Politisch ist ja viel passiert, aber darauf möchte ich hier nicht groß eingehen. Manchmal denke ich mir einfach: Wann siegt endlich mal die Vernunft? Wann können alle Menschen friedlich miteinander leben, unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Herkunft? Und ja, ich frage mich auch oft, ob das im Kapitalismus überhaupt möglich ist. Aber träumen darf man ja noch, oder? 

 

Ein Grund, warum es hier im Blog und dazugehörigem Podcast etwas stiller war, ist, dass ich ziemlich eingespannt bin – vor allem in meinem Chor. Ich pflege dort eine Quartalszeitschrift, wir haben viele Auftritte, und ich probe wöchentlich im geschichtsträchtigen Rathaus Schöneberg. Ein Ort mit Geschichte und ganz besonderem Flair, kann ich euch sagen! 

 

Trotz all dem Trubel habe ich aber auch an meinem neuen Buchprojekt weitergearbeitet. Und das auf vielfachen Wunsch von euch: Es wird eine Sammlung von Erzählungen rund um meine Kunstfigur Hilde Kalweit. Dieses Berliner Original wird darin noch lebendiger, mit all ihren Ecken, Kanten und Geschichten. Ich kann es kaum erwarten, mehr davon mit euch zu teilen!  Und darum heute der Schwenk übers alte Berlin und vor allem Schöneberg. Denn Hilde stammt aus Schöneberg und lebt dort auch.

Lasst euch also von ihren Geschichten und Abenteuern berühren und verzaubern und freut euch auf mehr Stoff. An die Fans von Hilde Kalweit, die sie jetzt schon kennen, ich hoffe, ihr freut euch ebenfalls darüber.

Eine kleine Änderung gibt es jedoch mit diesem neuen Buch. Ich werde euch hier Ausschnitte vortragen, um euch auf das Buch neugierig zu machen und ich finde, Ihr solltet es einfach nach Erscheinen selbst schmökern, dort, wo ihr am liebsten Bücher lest, egal, ob zu Hause oder im Urlaub.

 

Also, bleibt dran – 2024 wird spannend. Schön, dass ihr dabei seid, und danke, dass ihr diesen Blog und Podcast trotz meiner kleinen Auszeit nicht vergessen habt. Ihr seid die Besten! 

 

Hier zum Abschluss ein Ausschnitt aus der ersten Geschichte, in der Hilde ein wenig vorgestellt wird, diese findet Ihr in voller Länge im Podcast, es ist die Folge 3 vom 01.10.2021, boah, ich sage es ja, wo ist die Zeit hin ….

Ich lese euch einige Zeilen vor, den Rest könnt Ihr dann dort noch einmal nachhören.

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Wir haben zwei Kinder großgezogen, die sind auch beide was geworden, da kann man als Mutter schon stolz sein. 

Mein Hobby ist Backen. Ich habe mich jetzt auf Etagentorten spezialisiert und kreiere die schönsten Türme zu den Anlässen, die sich bieten.

Und nun erzähle ich Ihnen, was mir Peinliches passiert ist oder besser meinem Gatten. Denn ich war ja nicht schuld am Schlamassel.

Hach, wo fange ich nun bloß an?

Neulich haben wir unsere Freundschaft eingeladen: Erwin und Klara Ruhlstädt. Die wohnen zwei Straßen weiter und wir kennen sie schon viele Jahre.---- Durch unsre Kinder. Irgendwann ist daraus eine nette regelmäßige Kartenrunde entstanden. Doppelkopf oder auch manchmal Canasta und wenn ich mich gar nicht durchsetzen kann, langweiliges Rommé.

 Ich liebe ja aber mehr die Kartenspiele mit Pep. Beim Rommé schlafe ich fast ein. Aber wenn Klara es sich einmal in den Kopf gesetzt hat, klimpert sie mit ihren unechten Hilde-Knef-Wimpern und die beiden Kerle fressen ihr aus der Hand. Sie achtet auch peinlichst darauf, die Männer nicht sehen zu lassen, wenn sie mir die Zunge herausstreckt. Miststück manchmal.

 Also, es war Spieleabend geplant und ich mache dann so gerne einen Mettigel, flankiert von einem Käsehappenigel. Und mein Mann Herbert macht eine leckere gespritzte Pfirsichbowle. Da darf man ja auch nicht kleckern, wenn Freundschaft kommt. Da muss man schon bisschen klotzen. /

Das Highlight ist jedenfalls meine Etagentorte. Die Torte schaffen wir ja nicht und auf den Zuckerhaushalt müssen wir auch achten. Aber ich will ja was anbieten. Die Klara staunt immer.

Aber ich merke, ich verplappere mich.

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Na? Neugierig geworden, dann wie zuvor besprochen, bis bald Euer Bärnd

 

 https://creators.spotify.com/pod/show/bernd-kleber4/episodes/Lange-nichts-gehrt---Hilde-Kalweit-e2spv2g

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